Was ich nicht mehr tun werde Oder: Die Not-to-do-List

Eine Zeitlang war die Technik in allen Produktivitätsbüchern und -blogs zu finden: Die Not-To-Do-List als Zeitmanagementtool.
Also eine Liste mit all den Dingen die wir nicht, beziehungsweise nicht mehr tun wollen.

Dummerweise ist die No-to-do-List allerdings recht schnell wieder aus dem Focus der Produktivitätsoptimierer verschwunden.
Weil die Listenersteller nämlich festgestellt haben, dass Optionen „Ich lese vor Mittag keine Emails mehr“ oder „Ich gehe Montags nicht mehr ans Telefon“ nicht nur nicht konstruktiv sind, sondern einem auch jede Menge Anfeindungen der Kollegen oder Riesenanschisse vom Chef bringen.

Und das finde ich schade. Eine Not-to-do-List, also eine Liste mit Dingen die man nicht mehr tun will, ist nämlich (richtig formuliert) ein mächtiges Tool, das einen dabei unterstützt, seine Grundbedürfnisse wahrzunehmen.

Richtig angewendet ist die Not-to-do-List
ein mächtiges Werkzeug

Auf der Not-to-do-List stehen Dinge, die wir nicht gerade freudig tun, aber wir tun sie trotzdem. Dinge nämlich, die unseren grundsätzlichen Bedürfnissen oder Werten entgegengesetzt stehen.
Und nein, ich rede hier nicht vom Zähneputzen, oder von anderen wirklich notwendigen Tätigkeiten.
Sondern von Dingen, bei denen wir uns jedesmal ärgern, dass wir schon wieder in die Falle getappt sind. Dinge die daran schuld sind, dass unser Leben sich zu schnell und zu hektisch dreht. Dinge die wir selbst als Zeitverschwendung empfinden. Und darüberhinaus Dinge, die uns unseren Zielen in keinster Weise näherbringen.
Natürlich gehören auch Dinge dazu, die uns unnötig Stress bereiten und unser Leben verkomplizieren.

Um es ein wenig klarer zu machen, hier ein paar Beispiele:

  • „Ja“ sagen, wenn ich eigentlich „nein“ meine
  • Es jedem Recht machen wollen
  • Mich entschuldigen, wenn ich nichts getan habe
  • Immer erreichbar sein zu wollen
  • Dinge von A nach B räumen, weil sie keinen festen Platz haben
  • Geschirr spülen, obwohl morgen die Putzfrau kommt

Das Gute beim Aufstellen einer Not-to-do-List ist, dass man sich dabei selbst zwingt, eingefahrenes Verhalten in Frage zu stellen. Und auch einige Gewohnheiten in Frage stellt, über die man eigentlich bislang selten nachgedacht hat. Nicht zuletzt aus dem Grund, „Weil wir das schon immer so getan haben.“

Viel mehr als nur ein einfaches Zeitmanagement-Tool

Die Not-to-do-List ist nämlich nicht nur ein einfaches Zeitmanagement-Tool, sondern eine Not-to-do-List greift ein ganzes Stück tiefer.

  • Denn sie zwingt mich darüber nachzudenken, ob mein Leben und meine Verhaltensweisen mit meinen Grundbedürfnissen und mit meinen Werten im Einklag stehen.

Bei mir haben sich beim Aufstellen meiner Not-to-do-List vor einigen Jahren fünf Dinge ergeben, die ich persönlich in Zukunft nicht mehr tun werde:

  • Durchgehend erreichbar sein
  • Die Zeit, die ich mir für Yoga/Entspannung reserviert habe, für andere Dinge zu verwenden
  • Abends ins Bett gehen, ohne kurz den Kalender und die To-Do-Liste für den nächsten Tag zu checken – das sorgt für entspannte Vormittage
  • Stündlich Emails/Social-Media checken – dreimal am Tag reicht aus
  • Zeit mit Menschen verbringen, die ich eigentlich gar nicht mag.

Das Resultat: Ein spürbarer Gewinn an Lebensqualität!

Foto: Gerd Altmann via Pixabay

Neujahrsvorsätze mit Verfallsdatum

Die guten Vorsätze zum Jahreswechsel haben neuerdings ein Verfallsdatum. Am 17 Januar ist der internationale „Wirf deine Neujahrsvorsätze über Bord“-Tag, zu englisch „Ditch New Years Resolutions Day“.

 

Warum zum Überbordwerfen der meisten guten Vorsätze gerade mal nicht ganz drei Wochen ausreichen, haben die Neurowissenschaftler in den vergangenen Jahren geklärt.

Selbstkontrolle ist mentale Arbeit, haben sie festgestellt. Und die Fähigkeit des menschlichen Gehirns zur mentalen Arbeit ist schlicht und einfach begrenzt.
Wenn das langsame System in unserem Kopf, das Dinge bewertet und logische, rationale Schlüsse zieht, ausgelastet ist, springt das schnellere System ein, das nämlich, das spontane Entscheidungen trifft.
Und dieses schnelle System handelt nun einmal nicht immer vernünftig!

Selbstkontrolle ist mentale Arbeit

Lesetipp: Daniel Kahnemann

Wer also gleich fünf oder zehn gute Vorsätze auf seiner Liste hat, hat das Scheitern vorprogrammiert. Denn die vielen Dinge die es dabei zu befolgen gibt, überfordern schlicht und ergreifend das menschliche Gehirn. Das Rauchen aufgeben, gesünder leben, sich besser ernähren, ein paar Kilo abnehmen und dabei noch ordentlicher werden, überschreitet die Hirnkapazität des besten Asketen,
Dazu kommt: Was bedeutet das eigentlich, „Gesünder leben?“. Und wieviel sind die paar Kilo, die ich abnehmen will? Und bis wann will ich diese paar Kilo abnehmen? Bis zum Jahresende? Dann habe ich ja noch viel Zeit!

Damit Sie nicht über den „Wirf deine Neujahrsvorsätze über Bord Tag“ stolpern habe hier einige gute Tipps für Sie, wies klappt mit den Neujahrsvorvorsätzen.

  • Schreiben Sie alle ihre guten Vorsätze auf eine Liste
    Jetzt überlegen Sie: Welches dieser Dinge bringt mir am meisten Lebensqualität? Schreiben Sie es auf.
    Denken Sie darüber nach, welcher dieser guten Vorsätze, die Sie aufgeschrieben haben, Sie so richtig glücklich machen wird, wenn Sie ihn umgesetzt haben. Nehmen Sie sich dafür ruhig ein paar Tage Zeit. Malen Sie sich anschaulich aus, wie es sein wird, wenn Sie ihr Ziel erreicht haben. Fühlen Sie sich dabei rundum wohl?

Drei Schritte zum Erfolg

  • Jetzt picken Sie sich einen der Vorsätze auf Ihrer Liste heraus. Den nämlich, der Sie wahrscheinlich von allen guten Vorsätzen, die Sie notiert haben, am glücklichsten machen wird.  Die anderen lassen Sie zunächst einmal außen vor und in der Schublade verschwinden.
    Nudge – wie sie sich selbst motivieren

    In diesem Schritt sollten Sie diesen einzigartigen und ganz persönlichen Neujahrsvorsätze in ein Ziel verwandeln. Mit einer ganz konkreten Definition und mit einer festgelegten Deadline wann Sie dieses Ziel erreicht haben wollen. Wie Sie ihre  Neujahrsvorsätze in ein smartes Ziel umwandeln steht übrigens hier.

  • Im dritten Schritt betrachten Sie Ihr Ziel von allen Seiten. Was können Sie tun, damit Ihnen der Weg zum Ziel nicht langweilig wird? Wer sich für einen Maraton fit machen will, der sollte für Abwechslung beim Training sorgen. Es muss Spaß machen. Wer beruflich aufsteigen will, sollte sich nicht nur fachlich qualifizieren, sondern gleichzeitig auch ein funktionierendes Netzwerk aufbauen. Wer eine Fremdsprache lernen will, lernt leichter und mit mehr Spaß, wenn er Freunde findet, mit denen er sich in der neuen Sprache unterhalten kann. Machen Sie es sich so angenehm wie möglich, und setzen Sie sich Anreize um Ihren Neujahrsvorsatz auch im Laufe eines langen Jahres nicht über Bord zu werfen! Sport zu treiben um gesünder zu werden oder Gewicht zu verlieren ist einfach doof und demotivierend. Aufs Laufband zu gehen um Zeit zu haben den neuen Audioroman zu hören, dagegen nicht.

Und wie können Sie sich den Weg zu Ihrem Ziel erleichtern?

Die Montage des Schweinehundes stammt von Fotografin Suju via Pixabay, das Originalfoto zeigt Barney und stam von Sian Buckler, Pixabay.

Alexandras Fundstücke des Monats

Meine Fundstücke des Monats: nützliche Kleinigkeiten die das Leben erleichtern.


Sorgen für leichte Frühlingsstimmung, nach dem langen Winter und halten extra lange!


Frühjahrsputz macht glücklich! Besonders wenn er geringe Anstrengung erfordert. Wie mit diesem Bodenwischset von Vileda:


Die fanden wir besonders witzig: Madame Pottine aus Disneys "Die Schöne und das Biest"