Neujahrsvorsätze mit Verfallsdatum

Die guten Vorsätze zum Jahreswechsel haben neuerdings ein Verfallsdatum. Am 17 Januar ist der internationale „Wirf deine Neujahrsvorsätze über Bord“-Tag, zu englisch „Ditch New Years Resolutions Day“.

 

Warum zum Überbordwerfen der meisten guten Vorsätze gerade mal nicht ganz drei Wochen ausreichen, haben die Neurowissenschaftler in den vergangenen Jahren geklärt.

Selbstkontrolle ist mentale Arbeit, haben sie festgestellt. Und die Fähigkeit des menschlichen Gehirns zur mentalen Arbeit ist schlicht und einfach begrenzt.
Wenn das langsame System in unserem Kopf, das Dinge bewertet und logische, rationale Schlüsse zieht, ausgelastet ist, springt das schnellere System ein, das nämlich, das spontane Entscheidungen trifft.
Und dieses schnelle System handelt nun einmal nicht immer vernünftig!

Selbstkontrolle ist mentale Arbeit

Lesetipp: Daniel Kahnemann

Wer also gleich fünf oder zehn gute Vorsätze auf seiner Liste hat, hat das Scheitern vorprogrammiert. Denn die vielen Dinge die es dabei zu befolgen gibt, überfordern schlicht und ergreifend das menschliche Gehirn. Das Rauchen aufgeben, gesünder leben, sich besser ernähren, ein paar Kilo abnehmen und dabei noch ordentlicher werden, überschreitet die Hirnkapazität des besten Asketen,
Dazu kommt: Was bedeutet das eigentlich, „Gesünder leben?“. Und wieviel sind die paar Kilo, die ich abnehmen will? Und bis wann will ich diese paar Kilo abnehmen? Bis zum Jahresende? Dann habe ich ja noch viel Zeit!

Damit Sie nicht über den „Wirf deine Neujahrsvorsätze über Bord Tag“ stolpern habe hier einige gute Tipps für Sie, wies klappt mit den Neujahrsvorvorsätzen.

  • Schreiben Sie alle ihre guten Vorsätze auf eine Liste
    Jetzt überlegen Sie: Welches dieser Dinge bringt mir am meisten Lebensqualität? Schreiben Sie es auf.
    Denken Sie darüber nach, welcher dieser guten Vorsätze, die Sie aufgeschrieben haben, Sie so richtig glücklich machen wird, wenn Sie ihn umgesetzt haben. Nehmen Sie sich dafür ruhig ein paar Tage Zeit. Malen Sie sich anschaulich aus, wie es sein wird, wenn Sie ihr Ziel erreicht haben. Fühlen Sie sich dabei rundum wohl?

Drei Schritte zum Erfolg

  • Jetzt picken Sie sich einen der Vorsätze auf Ihrer Liste heraus. Den nämlich, der Sie wahrscheinlich von allen guten Vorsätzen, die Sie notiert haben, am glücklichsten machen wird.  Die anderen lassen Sie zunächst einmal außen vor und in der Schublade verschwinden.
    Nudge – wie sie sich selbst motivieren

    In diesem Schritt sollten Sie diesen einzigartigen und ganz persönlichen Neujahrsvorsätze in ein Ziel verwandeln. Mit einer ganz konkreten Definition und mit einer festgelegten Deadline wann Sie dieses Ziel erreicht haben wollen. Wie Sie ihre  Neujahrsvorsätze in ein smartes Ziel umwandeln steht übrigens hier.

  • Im dritten Schritt betrachten Sie Ihr Ziel von allen Seiten. Was können Sie tun, damit Ihnen der Weg zum Ziel nicht langweilig wird? Wer sich für einen Maraton fit machen will, der sollte für Abwechslung beim Training sorgen. Es muss Spaß machen. Wer beruflich aufsteigen will, sollte sich nicht nur fachlich qualifizieren, sondern gleichzeitig auch ein funktionierendes Netzwerk aufbauen. Wer eine Fremdsprache lernen will, lernt leichter und mit mehr Spaß, wenn er Freunde findet, mit denen er sich in der neuen Sprache unterhalten kann. Machen Sie es sich so angenehm wie möglich, und setzen Sie sich Anreize um Ihren Neujahrsvorsatz auch im Laufe eines langen Jahres nicht über Bord zu werfen! Sport zu treiben um gesünder zu werden oder Gewicht zu verlieren ist einfach doof und demotivierend. Aufs Laufband zu gehen um Zeit zu haben den neuen Audioroman zu hören, dagegen nicht.

Und wie können Sie sich den Weg zu Ihrem Ziel erleichtern?

Die Montage des Schweinehundes stammt von Fotografin Suju via Pixabay, das Originalfoto zeigt Barney und stam von Sian Buckler, Pixabay.

Alexandras Fundstücke des Monats

Meine Fundstücke des Monats: nützliche Kleinigkeiten die das Leben erleichtern.


Sorgen für leichte Frühlingsstimmung, nach dem langen Winter und halten extra lange!


Frühjahrsputz macht glücklich! Besonders wenn er geringe Anstrengung erfordert. Wie mit diesem Bodenwischset von Vileda:


Die fanden wir besonders witzig: Madame Pottine aus Disneys "Die Schöne und das Biest"


 

Aufschieben macht einsam und depressiv

Wissenschaftler der Mainzer Universitätsmedizin haben vor kurzem die Neigung zum Aufschieben und zur Prokrastination und die Folgen davon untersucht.

Das erschreckende Ergebnis: Menschen, die viel aufschieben, leben seltener in Partnerschaften, sind häufiger arbeitslos und verdienen weniger.

Wenn das Prokrastinieren, also das Aufschieben vom wichtigen Dingen, ausgeprägt ist, entsteht dadurch nicht nur Stress, sondern in der Folge auch ein Defizit an Lebenszufriedenheit.  Und Depressionen, Angstzustände, Vereinsamung und Erschöpfungszustände.

Die Neigung zum Aufschieben befällt laut der Studie am häufigsten junge Menschen. Betroffen waren vor allem männliche Schüler und Studierende.

Insgesamt rund 2.500 Personen im Alter von 14 bis 95 Jahren haben die Forscher des Forschungsschwerpunktes Medienkonvergenz der Johannes-Gutenberg-Universität im Rahmen der Studie befragt.

Die Wissenschaftler wollten wissen, warum Menschen Tätigkeiten aufschieben, wenn dies doch schon im Vorfeld absehbar zu Stress und negativen gesundheitlichen Folgen führt.

Die Prokrastination sei ein erlerntes Verhalten, das unmittelbar durch Vermeidung unangenehmer Tätigkeiten verstärkt werde, haben sie herausgefunden. Die wenigsten Betroffenen fragen sich auch, warum bestimmte Tätigkeiten negative Gefühle hervorrufen, sagt Studienleiter Manfred Beutel.

Ursachen sind häufig zu
hohe Anforderungen an die Leistung
und Perfektionismus

Diese negativen Gefühle entstehen zum einen durch hohe Anforderungen an die Leistung von außen, möglicherweise setzen die Betroffenen aber auch selbst die Messlatte zu hoch. Prokrastination und Aufschieben macht krank

Wer statt zu Arbeiten herumsurft oder auf Youtube abhängt, lenkt sich ab und kassiert dabei unmittelbar gute Gefühle. Die Konsequenzen wie Versagen, Depression oder Einsamkeit liegen noch in weiter Ferne und beeinflussen deshalb das Verhalten weniger stark.

Langsam entsteht so jedoch ein Teufelskreis aus Aufschieben, Vermeidung, Versagensgefühlen, Erschöpfung und Depression, aus dem sich die Betroffenen selbst nicht mehr befreien können.

Die Mainzer Ärzte und Therapeuten um Klinikdirektor Professor Manfred Beutel haben bereits die Konsequenzen aus der Studie gezogen und ein stationäres Therapieangebot für junge Erwachsene mit einem Prokrastinationsverhalten entwickelt.

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Manfred Beutel,

Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,

Universitätsmedizin Mainz, Tel: 06131 / 17-2841,  E-Mail

Hier geht’s zur Originalstudie

Fotos: Viki2win via Envato und Cocoparisienne via Pixabay

Wer mehr übers Prokrastinieren lesen will, der guckt hier


Alexandras Fundstücke des Monats

Meine Fundstücke des Monats: nützliche Kleinigkeiten die das Leben erleichtern.


Sorgen für leichte Frühlingsstimmung, nach dem langen Winter und halten extra lange!


Frühjahrsputz macht glücklich! Besonders wenn er geringe Anstrengung erfordert. Wie mit diesem Bodenwischset von Vileda:


Die fanden wir besonders witzig: Madame Pottine aus Disneys "Die Schöne und das Biest"